Aus dem Geheule der rechtsextremen türkischen Grauen Wölfe in Salzburg wird nix. Gut so!

In der Wallerseehalle in der Salzburger Gemeinde Henndorf sollte eine Großveranstaltung der rechtsextremen und ultranationalistischen türkischen Grauen Wölfe stattfinden. Geplanter Termin: Sonntag, 19. März 2017.

Die Veranstaltung wurde öffentlich beworben, der Flyer fand sich etwa auf der Facebookseite des Dachverbands der Grauen Wölfe in Österreich und auch beim einschlägig bekannten Salzburger Ableger. Die Halle wurde bei der Gemeinde Henndorf über einen externen Veranstalter angemietet, der dort regelmäßig große türkische Feste organsiert. Für Samstag war eine Hochzeit angekündigt, der Sonntag wurde gleich mitreserviert.

Als mir bekannt wurde, welche Veranstaltung dort tatsächlich geplant ist, habe ich umgehend die Gemeinde informiert. Die wusste weder von einem Konzert noch von den Grauen Wölfen. Davon hatte der Mieter nämlich nichts erzählt. Als dann nachgefragt wurde, was denn da wirklich gespielt wird, hieß es: es handle sich lediglich um ein türkisches „Frühlingsfest“ und überhaupt um eine „private Veranstaltung“. Jaja, ganz bestimmt. Für private Veranstaltungen wirbt man ja auch regelmäßig öffentlich im Internet.

Die Sache mit dem türkischen Verfassungs-Referendum

Die Veranstaltung in Salzburg hätte Teil einer ganzen Veranstaltungs-Reihe sein sollen. Der erste Termin hatte bereits unbehelligt am Sonntag, den 12. März, in Hohenems (Vorarlberg) stattgefunden. Weitere Stationen: die Olympia-Halle in Innsbruck (18.3.), Henndorf (19.3.) und Dornbirn (25./26.3.). Alles ganz zufällig kurz vor dem anstehenden Verfassungsreferendum in der Türkei, mit dem in Kürze der Demokratieabbau weiter vorangetrieben werden soll. Die ultranationalistische türkische Partei MHP unterstützt das Referendum Erdogans und ist der politische Arm der Grauen Wölfe. Und die Touren jetzt „ganz zufällig“ durch Österreich.

Keine öffentliche Bühne für Rechtsextreme!

Gruppen, die Propaganda für Hass und Hetze verbreiten, die bekannt sind für ihren Antisemitismus sowie für Angriffe und Gewalt gegen KurdInnen, haben in mit Steuergeld finanzierten Veranstaltungsräumen nichts verloren! Wir wollen Rechtsextremen keine Bühne bieten! Das käme nämlich sonst einer indirekten Subvention gleich.

Zum Glück haben daher sowohl die Gemeinde Henndorf als Eigentümerin der Wallerseehalle sowie das Land Tirol und die Stadt Innsbruck als EigentümerInnen der Olympia-Halle klare Entscheidungen getroffen und die Mietverträge einseitig aufgelöst. In Henndorf war das auch rechtlich kein Problem, da der Mietvertrag unter Vorspiegelung falscher Tatsachen geschlossen wurde. Ich danke allen Beteiligten für Ihre aufrechte Haltung!

Rechtsextreme Propaganda unter dem Deckmantel der Kultur

Allen, die sich intensiver mit den Grauen Wölfen beschäftigen möchten, sei das Buch „Grauer Wolf im Schafspelz – Rechtsextremismus in der Einwanderungsgesellschaft“ von Kemal Bozay, Thomas Rammerstorfer, Thomas Schmidinger und Christian Schörkhuber empfohlen. In diesem Buch wird kompakt dargestellt, wie sich die Grauen Wölfe historisch entwickelt haben, wo sie ideologisch zu verorten sind, welche politischen Ziele sie verfolgen und auch, wie sie in Österreich organisiert sind. Und da zeigt sich eines deutlich: hier wird ganz gezielt und bewusst rechtsextreme Propaganda unter dem Deckmantel von Kulturveranstaltungen gemacht. Die auftretenden Musiker haben haufenweise Nummern mit bedenklichem Inhalt auf Lager. Es werden Parolen geschrien, der Wolfsgruß gezeigt und die Fahnen der Grauen Wölfe geschwenkt. Kann man sich alles schön auf Facebook und Youtube ansehen. Achja, und dann war da letztes Jahr noch die Sache mit dem Hitler-Gruß eines Grauen Wolfs der in Salzburg aktiv ist. Wir sollten uns von dieser Gruppierung nicht auf der Nase herumtanzen lassen, sondern uns ihren Aktivitäten entschieden entgegenstellen!  

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