Rückschritt: Noch mehr Tiefkühlkost statt frisch gekocht in den städtischen Schulen!

Tiefkühlkost statt frisch gekocht – so lautet die traurige Devise der Stadt Salzburg. Die Folge? Ein Sparen auf Kosten der Kindergesundheit. Wie es dazu kommt? Am Freitag stellte die ressortzuständige SPÖ-Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer im Rahmen einer Pressekonferenz den Plan zur Abschaffung der städtischen Horte vor. Diese sollen in Zukunft durch schulische Nachmittagsbetreuung ersetzt werden. In den städtischen Horten wurde bisher jeweils frisch gekocht. Mit der Reform ist aber Schluss damit. Statt frischem Essen soll in Zukunft laut Presseunterlage mit „Aufbereitungsküchen“ das Auslangen gefunden werden.

Trauriger Rückschritt

Das ist ein trauriger Rückschritt. Anstatt an den Schulen endlich frisch, biologisch und regional zu kochen, soll also noch mehr Tiefkühlware „aufbereitet“ werden. Statt in die Gesundheit unserer Kinder zu investieren, steht erneut der Spargedanke im Vordergrund. Ein sehr kurzsichtiges Sparen!

Am Land wird frisch gekocht, in der Stadt gibt’s Tiefkühlkost

Damit konterkariert die Stadt-SPÖ zudem erneut die Forderung ihres Landesparteivorsitzenden Walter Steidl, der im Sommer 2016 großflächig „Frisch gekocht in allen Schulen“ plakatiert hatte. Wie eine Erhebung des Landesschulrates damals zeigte, wird in den Landbezirken bereits an über 95 Prozent der Schulstandorte, die eine schulische Nachmittagsbetreuung anbieten, frisch gekocht. Ganz anders in der Stadt Salzburg: hier bekommen 25 von 32 Standorte Tiefkühlkost, die aus Niederösterreich angekarrt wird. Auch die abgefragte Zufriedenheit mit dem Essen war in der Stadt signifikant schlechter (nur rund 28% finden das Essen „größtenteils in Ordnung“).   

Einfach machen statt nur Plakatieren!

Die Hortküchen werden nun also abgedreht, dafür kommt noch mehr Tiefkühlkost. Weiter können die plakatierten Forderungen und die praktizierte Wirklichkeit kaum auseinanderfallen. „Das ist schlau, das ist gesund, das ist machbar!“ heißt es auf der Homepage der Landes SPÖ. Die Stadt-SPÖ zeigt, dass die Versprechungen von Steidl nur Marketing und leere Worthülsen sind. Die aktuelle Kampagne der Landes-SPÖ läuft übrigens unter dem Titel „Einfach machen“. Ja, warum eigentlich einfach nicht?  

Foto: Arnold Gatilao, Flickr
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