FPÖ-Landtagskandidat: Ein Rechtsextremer mit Nazi-Vergangenheit
Es ist schon verwunderlich, dass die FPÖ selbst die Nazi-Keule immer derart wild schwingen muss. Die Landtagswahlen stehen an und wen platzieren sie als Spitzenkandidaten für den Bezirk Tennengau? Einen schlagenden Burschenschafter mit besten Kontakten zu den rechtsextremen Identitären und mit Nazi-Vergangenheit. Denn wie die Salzburger Nachrichten jetzt aufdeckten, war Reinhard Rebhandl bei der Neonazi-Partei NDP des Rechts-Terroristen Norbert Burger aktiv.
Mit Burger beim Nazi-Begräbnis…
Wie ein Artikel in der NDP-Zeitung Klartext belegt, war Rebhandl zum Beispiel Teil einer Delegation die mit Norbert Burger zum Begräbnis des Nazi-Fliegers Hans-Ulrich Rudel nach Dornhausen in Mittelfranken anreiste. Im Artikel heißt es „unser junger Kamerad Reinhart (sic!) Rebhandl, hat am Ende einer kleinen Gedenkfeier, die wir vor der Heimreise am Grab veranstaltet haben, mit der Trompete den Zapfenstreich geblasen und damit einen würdigen Abschluss gesetzt“.
… und beim NDP Bundesparteitag
Wie sollte es anders sein, begann auch der 15. Bundesparteitag, der später wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verbotenen Partei, mit einem Vortrag zum „Heldengedenken“. Gemeint ist damit das Andenken an üble Naziverbrecher. Am Friedhof wurde dann auch ein Kranz beim Kriegerdenkmal niedergelegt „der übrigens schon wenige Stunden später gestohlen wurde“, wie in der NDP-Zeitung bedauernd vermerkt wurde. Die Heldengedenkfeier wurde danach mit dem „von unsrem jungen Kameraden Reinhard Rebhandl geblasenen Zapfenstreich“ beendet. Auf Rebhandls Trompete war eine Parteifahne der NDP angebracht und er trug dabei ein Hemd mit einem NDP-Aufnäher.
Nichts gelernt!
Der FPÖ Kandidat scheint bis heute in Punkto Geschichte nichts gelernt zu haben. Denn 2006, nach dem Tod des wegen Wiederbetätigung verurteilten Vaters, publizierte Rebhandl mit seinen Brüdern einen Nachruf in der Nazi-Zeitung „Der Volkstreue“. In diesem wird die Verurteilung des Vaters wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung wörtlich als „politische Verfolgung“ gebrandmarkt, wie Der Standard berichtet.
In rechtsextremer Gesellschaft
Bis heute bewegt sich Reinhard Rebhandl gerne in rechtsextremer Gesellschaft. So marschierte er 2016 mit seiner schlagenden Burschenschaft Gothia bei einer Kundgebung der rechtsextremen Identitären mit. Es folgte eine Einladung der Identitären zum burschenschaftlichen Abend auf der Bude der Gothia, deren Wahlspruch sinnigerweise „Salzburgs Deutsche Mark“ lautet. Beim sommerlichen Grillen der Gothen ist wiederum der Chef der Salzburger Identitären Edwin Hintsteiner zu Gast – am Foto auch Reinhard Rebhandl und sein Bruder Horst, ebenfalls Alter Herr in der Burschenschaft.
Brauner Sumpf statt weißer Weste
Im Interview mit den Salzburger Nachrichten stellte sich Parteichefin Svazek zum wiederholten Male demonstrativ hinter Rebhandl. „Ich habe geschaut, dass ich mich zu 100 Prozent auf die Kandidaten verlassen kann und dass diese eine weiße Weste haben“. Offensichtlich will man den braunen Sumpf in dem Rebhandl steckt nicht sehen…